Die Bezirksligasaison 2012/2013 ist vorbei. Unsere Mannschaft spielte die vielleicht stärkste Runde der letzten 20 Jahre und platzierte sich mit 21:7 Punkten auf einem guten dritten Platz. Zurück bleibt das Gefühl, dass vielleicht noch mehr drin gewesen wäre.
Blicken wir noch einmal kurz zurück. In der Vorsaison waren ursprüngliche zwei Teams unseres Vereins zu einem zusammengeschmolzen worden und hatte einen ordentlichen fünften Platz belegt. In der spielfreien Zeit war durch gemeinsames Training und gemeinsame Aktionen nun auch endgültig eine echte Mannschaft zusammengewachsen, die darauf brannte, es in der neuen Saison noch etwas besser zu machen.
Am ersten Spieltag startete man traumhaft mit einem ungefährdeten 7:1 Sieg gegen den SV Hinrichsfehn. Vielleicht war dieser Sieg zu deutlich ausgefallen, den gleich in der zweiten Partie des Tages unterlag man dem Aufsteiger BV Emden unnötig mit 3:5. Diesen fehlenden Punkten trauerte man die ganze Saison hinterher. Spielerin des Spieltags war Wiebke Röben, die ihr Comeback nach einjähriger Babypause gab und als Vertretung für die fehlende Sarah Soeken gleich 3 ihrer 4 Spiele gewinnen konnte.
Es deutete also wieder alles auf eine weitere Saison im Mittelfeld hin.
Diese Meinung sollte sich spätestens nach dem zweiten Spieltag ändern. In heimischer Halle konnte der spätere Vizemeister SV Nordenham mit 6:2 und der TuS Heidkrug 2 mit 5:3 besiegt werden. Erstmals in vermeintlicher Bestbesetzung stach vor allem die Leistung unseres diesjährigen Mixeds bestehend aus Frauke Ruiter und Thomas Giezel ins Auge. Zum ersten Mal seit Jahren hatte man konsequent übers Jahr hinweg ein Mixed im Training eingespielt und jetzt am 2 Spieltag wurde deutlich, dass dieser Schachzug noch für viele entscheidende Punkte sorgen sollte.
Am dritten Spieltag sollte es als neuer Tabellenzweiter gegen den Spitzenreiter aus Metjendorf gehen. Als psychologischen Schachzug packte man ein zehn Jahre altes Maskottchen – das Moorhuhn – wieder aus. “ Das weiß, wie man Meisterschaften feiert!“ sagte Routinier Stephan Brinker mit einem Augenzwinkern. Diesen schien das Maskottchen besonders zu motivíeren, denn er gönnte sich gleich drei Drei – Satz Spiele und hatte mit zwei Siegen gegen den Tabellenführung großen Anteil am leistungsgerechten 4:4 Unentschieden. Zuvor wurde der jahrelange Dauerrivale aus Wilhelmshaven überraschend souverän mit 6:2 besiegt. Man blieb ein heißer Kandidat im Kampf um die Tabellenspitze
Diese Tabellenspitze konnte man am 4. Spieltag sogar erklimmen. Gegen Verbandsklassenabsteiger Emden – Barenburg spielte man 4:4 Unentschieden. Dabei konnte man sich vor allem bei der Jüngsten in der Mannschaft bedanken, den Sarah holte in einem wahren Drei – Satz – Krimi den wichtigen 4 Punkt zum Unentschieden – ein Sieg für die Moral – hatte man doch schon 1:3 hinten gelegen. Der SV Hinrichsfehn war in dieser Saison auch im Rückspiel kein Gradmesser und konnte erneut mit 7:1 bezwungen werden. Durch die Niederlagen der Konkurrenz war der SVW plötzlich „Weihnachtsmeister“
Im weiteren Verlauf der Rückrunde begannen dann leider plötzlich personelle Probleme. Am fünften Spieltag konnte man zunächst gegen die Heidkruger auch das Rückspiel mit 5:3 für sich entscheiden, musste dann aber im Spiel gegen die Nordenhamer Mannschaft auf den an der Leiste verletzten Mannschaftskapitän Thomas Giezel verzichten, was eine Umstellung des Teams auf gleich 3 Positionen nach sich zog. So wurde es dieses Mal nicht wieder ein 6:2 Sieg, sondern „nur“ ein 4:4 Unentschieden, was vor allem einem perfekten Spieltag von Folkert Saul zu verdanken war.
Die Tabellenführung war verloren und es sollte zum Showdown in heimischer Halle kommen. Thomas Giezel war wieder fit, doch nun fehlten mit Folkert Saul und Dennis Thiems zwei andere Stammspieler, was das Comeback von Ingo Schmidt zur Folge hatte. Kompensieren konnte man die gezwungenen Umstellungen dieses Mal nicht – man verlor 2:6 und auch der 5:3 Sieg gegen Wilhelmshaven änderte nichts an der gedrückten Stimmung – die Meisterschaft war mit drei Punkten Rückstand vor dem letzten Spieltag in weite Ferne gerückt.
An diesem letzten Spieltag verabschiedete sich mit Stephan Brinker der 4 Mann dieser Saison für einen Spieltag. Ob es am scheinbar fehlenden Druck durch die schwindenden Meisterschaftschancen lag sei dahingestellt – der BV Emden konnte im Rückspiel mit 6:2 bezwungen werden und das Team ärgerte sich ein weiteres Mal über die verpatzte Hinspielpartie. Auch der FI Emden – Barenburg konnte mit 6:2 erstmals seit Jahren bezwungen werden.
Im Anschluss an die Partie ging der bange Blick nach Wilhelmshaven – wie hatte die Konkurrenz gespielt? Reicht es wenigstens zur Vizemeisterschaft? Es sollte nicht reichen. Zu Platz eins und zwei fehlte letztlich ein Punkt.
Dennoch bleibt die Saison als Erfolg zu werten, was auch die Spielerstatistik beweist – mit Frauke (Platz 1); Folkert (3); Sarah (4) und Wilko (7) konnten sich gleich vier Spieler unter den erfolgreichsten Akteuren der Bezirksligasaion platzieren.
Mannschaftskapitän Thomas Giezel fasst treffend zusammen: “ Alles in allem war es eine schöne ausgeglichene Saison. Mit vielen spannenden und fairen Spielen. Es hat eine Menge Spass gemacht und war sicherlich die ausgeglichenste und spannendste Saison seit langem. Nächstes Jahr wird erneut angegriffen!“